Weidewolle – Mehr Wert für Wolle

Wir bei Weidewonne wollen, dass Schäfereien für ihre wertvolle Wolle angemessen bezahlt werden. Die Realität sieht aktuell leider oft anders aus: Heimische Wolle wird kaum nachgefragt und erzielt im Erlös nicht einmal die Schurkosten. Deshalb engagiert sich Weidewonne für regionale Wertschöpfungsketten in der Wollverarbeitung und die Entwicklung von Produkten aus „Weidewolle“. Das unterstützt die Schäfereien, die in der Landschaftspflege tätig sind, und trägt so zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei.

Rohwolle – wertvoller Dünger

Schafwolle enthält Phosphor, Kalium, Schwefel und viel Stickstoff. Zusammen mit ihrer hohen Wasserspeicherfähigkeit macht sie das in Form von Düngepellets zu einem optimalen Langzeitdünger für den Garten.

Wollpellets sind eine gute Lösung für minderwertige Wollen. Wird aber die gesamte Wolle pellettiert, ist die Wertschöpfung für Schäfereien nur sehr gering.

Wolle – die vielseitige Faser

Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften. Sie ist feuchtigkeits- und temperaturausgleichend, weich und warm, elastisch und knitterarm, geruchshemmend, selbstreinigend und langlebig. Im Gegensatz zu synthetischen Fasern ist sie kompostierbar.

Allerdings muss die Rohwolle für eine sinnvolle und wertschöpfende Nutzung zunächst gewaschen und weiterverarbeit werden. Ein großes Hemmnis, da in Deutschland keine Wollwaschanlage mehr existiert.

Zukunft(s)Wolle

Heimische Wolle hat das Potential für viele – teils innovative – Produkte wie z.B. moderne Dämmstoffe, Matratzen, Geotextilien und natürlich für die Herstellung hochwertiger Kleidung. Ihre Aufnahmefähigkeit für Wasser und Schadstoffe kann im Innenausbau genutzt werden.

Weidewonne versteht sich hier als Brückenbauer. Wir wollen Schäfereien und potentielle Produzenten zusammenführen und mögliche Hindernisse gemeinsam aus dem Weg räumen – immer mit dem Ziel einer hohen Wertschöpfung für unsere Schäfereien.

Von der Rohwolle zum Wollprodukt

Schur

Am Anfang einer jeden Wollproduktion steht die Schur. Sie findet jährlich statt, ist notwendig und wird bei unseren Weidewonne-Schäfereien selbstverständlich fachgerecht durchgeführt – wie ein Friseur­besuch für Schafe.

Sortierung

Im Anschluss wird die Wolle sortiert, in Säcke verpackt und kann so weitertransportiert werden. Bei der Sortierung wird die Wolle von Bauch, Schwanz und Beinen sowie die Kopf- bzw. Nackenwolle (auch „Locken“ genannt) vom hochwertigeren Rückenvlies getrennt. 

Waschen

Für Weiterverarbeitung muss Rohwolle in der Regel gewaschen werden. Hierfür sind oft weite Transportwege nötig, denn in Deutschland existiert keine Wollwaschanlage mehr. Durch das Waschen, also das Entfernen von Schmutz und Fett, verliert die Wolle ca. 30–50 % an Gewicht.

Garn

Im nächsten Schritt werden die Fasern gekämmt, so dass lange, knotenfreie, saubere Fasern entstehen. Es gibt allerdings nur noch wenige Betriebe in Deutschland, die dieses Handwerk beherrschen.

Verarbeiten

Aus Wolle wird ein Produkt: Ist aus dem Rohprodukt ein Garn entstanden, kann hieraus nun Strickwolle, Strickwaren, Loden und vieles mehr produziert werden.

Verarbeiten Sie Weidewolle!

Sie verarbeiten Wollprodukte? Sie suchen einheimische Wolle? Kurze Transportwege und nachhaltige Produktion sind für Sie wichtig?

Dann melden Sie sich bei uns:
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Warum verkaufen die Schäfer nicht einfach ihre Rohwolle als Dünger?

Weil Rohwolle als K-3 Material eingestuft wird. Damit gehört es zu den Gefahrstoffen und darf nicht als als Rohmaterial an Endverbraucher verkauft werden.


Warum haben wir keine Wollindustrie mehr in Deutschland?

Die Textilindustrie ist eine global agierende Industrie. Hauptproduktionsstandorte sind China und Asien. In Deutschland ist nach der Wiedervereinigung die in der DDR vorhandene Textilindustrie binnen weniger Jahre verkauft oder abgewickelt worden.


Warum verdienen Schäfer nichts an ihrer Wolle?

War Wolle in der DDR notwendiger und hochbezahlter Rohstoff für die Textilindustrie, verschwand die Nachfrage mit der Wiedervereinigung und die Wolle verlor ihren Wert mangels Nachfrage. Die Hauptproduzenten für Wolle sind Australien und Südamerika. Hier kommen die feinen Merinowollen her. Durch steigende Transportkosten fragt auch China europäische Wollen nicht mehr nach. Die Folge: Schäfer finden – selbst zu Centbeträgen – keinen Händler mehr, die ihre Wolle abnehmen würden.